Liebe Protagonisten des Leichtathletikzentrums Wuppertal,
seit fast 50 Jahren bin ich in den unterschiedlichsten Funktionen der Wuppertaler Leichtathletik verbunden. Vereine wurden neu gegründet, alte traditionsreiche Vereine sind von der Landkarte verschwunden. Vor genau 40 Jahren trat der Polizei Sportverein Wuppertal aus der Leichtathletikgemeinschaft mit dem Wuppertaler Sportverein aus. Grund war der Niedergang des WSV-Fußballs. Das Geld wurde damals in den Fußball investiert, nicht mehr in die damals sehr erfolgreichen Leichtathleten.
Nun scheint sich Geschichte doch zu wiederholen: Die überregional bekannten Leichtathleten des WSV bilden einen neuen Leichtathletikverein, das LAZ Wuppertal. Was hat euch angetrieben, einen solchen Schritt zu vollziehen? War es aus Verzweiflung, dass ihr euch in einem total auf Fußball ausgerichteten Verein nicht mehr wahrgenommen fühltet? Waren es die mangelnden Alternativen in Wuppertal, wo die wenigen verbliebenen Leichtathletikvereine nur noch auf Breitensport ausgerichtet sind? Auf jeden Fall gehört zu diesem Schritt eine Menge Mut, entsprechende Manpower, ein gutes Konzept und viele Unterstützer. Ich zolle euch großen Respekt, dass ihr nicht den einfachen Weg gegangen seid, nämlich den Großvereinen in Leverkusen, Düsseldorf, Dortmund oder Wattenscheid beizutreten. Die Stadt Wuppertal bitte ich, ja fordere ich geradezu auf, diesen neuen Verein durch entsprechende Hallen- und Sportplatznutzungszeiten zu unterstützen.
Ich hoffe, dass sich der neue Verein etabliert, sich erste Erfolge schnell einstellen, von der Presse wahrgenommen und Erfolge publiziert und damit auch Sponsoren generiert werden. Wenn das nicht gelingen sollte, ist die Stadion-Leichtathletik im Tal tot und wird, das zeigt die Vergangenheit, auch nie wieder auferstehen.
Mit den besten Wünschen zum Neustart
Euer Helmut Pohl
Vorsitzender des Leichtathletikkreises Bergisches Land
Vorsitzender der Fachschaft Leichtathletik im Stadtsportbund Wuppertal